Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

18.10.2016

Runder Tisch „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“ beschließt Eckpunktepapier für mehr Sicherheit auf Baustellen

Maßnahmen werden auf Musterbaustellen auf ihre Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit erprobt

Unfallursachen auf Baustellen können durch eine geeignete Organisation deutlich reduziert werden. Entscheidend dabei sind die ausgewählten Arbeitsmethoden und -verfahren sowie die ausgewählten Arbeitsmittel. Regelmäßig trifft sich der Runde Tisch „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“, um diese Bauprozesse zu analysieren und sie effizienter und sicherer zu machen. Auf seiner letzten Sitzung Ende September 2016 in Oettingen hat der Runde Tisch dazu ein Eckpunktepapier mit fünf Kernbereichen festgelegt, für die Maßnahmen erarbeitet werden sollen.

Auf Musterbaustellen werden diese Maßnahmen auf ihre Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit erprobt, um sie dann in die Praxis zu überführen. Die Ergebnisse werden auch auf der DACH+HOLZ International 2018 vorgestellt werden. Eine bundesweite Kommunikation unter dem Motto „WIR ZIMMERN SICHER“ ist unter anderem im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Absichern statt Abstürzen“ in Kooperation mit der BG BAU vorgesehen.

Dreh- und Angelpunkt beim Runden Tisch „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“ ist die Abstimmung zwischen Holzbauunternehmern, Vertretern der BG BAU sowie Vertretern der Verbände des Zimmererhandwerks. Alle Beteiligten bringen ihre Erfahrungen ein und arbeiten an Lösungen, um das gemeinsam erklärte Ziel zu erreichen, insbesondere schwere, schwerste und tödliche Unfälle bei Zimmerern nachhaltig zu reduzieren. Denn auch wenn die absoluten Unfallzahlen in den letzten Jahren rückläufig sind: Mit 150 meldepflichtigen Unfällen pro 1000 Mitarbeitern (1000-Mann-Quote) ist die Zahl der Arbeitsunfälle im Zimmererhandwerk im Vergleich zu anderen Gewerken überdurchschnittlich hoch. In der Bauwirtschaft insgesamt liegt die Zahl der meldepflichtigen Unfälle unter 60. Es besteht also dringend Handlungsbedarf und alle Zimmerer und im Holzbau Tätigen sind aufgerufen, sich mit dem Thema Arbeitssicherheit stärker auseinander zu setzen. Als eine entscheidende Zielgruppe sind die Auszubildenden und Meisterschüler identifiziert worden. Die Vermittlung von sicheren Arbeitsverfahren und der professionelle Umgang mit Arbeitsmitteln muss wesentlich intensiver in der Ausbildung verankert werden.

Eine wichtige Maßnahme des Eckpunktepapiers ist es, die Nutzung von Leitern bei Bauarbeiten insgesamt zu verringern. Denn noch immer geschehen beim Einsatz von Leitern sehr viele auch schwere Unfälle. Um diese Unfälle in Zukunft zu vermeiden und geeignete Lösungen zu finden, ist dem Runden Tisch die Zusammenarbeit mit Herstellern wichtig. So werden zurzeit beispielsweise mehrere Prototypen von sogenannten „leichten Plattformleitern“ auf Baustellen ausgewählter Unternehmen ausprobiert und erprobt. Die dort gemachten Erfahrungen werden zusammengetragen, ausgewertet und mit den Herstellern besprochen. Die Ergebnisse fließen dann in die Optimierung der Arbeitsmittel ein, um sie noch besser, kurzfristig am Markt verfügbar und sicherer zu machen.

Eine weitere Maßnahme, die das Eckpunktepapier vorsieht, ist die Erprobung von geeigneten Verfahren zur Vormontage am Boden. Ziel ist es, die Vormontage am Boden im Zimmererhandwerk umfassend zu etablieren. Sie ist nicht nur sicherer, weil sie den Aufenthalt in Bereichen mit Absturzgefahr vermeiden hilft. Einhergehend mit einer guten innerbetrieblichen Arbeitsorganisation ist die Vormontage oft auch wesentlich produktiver bei einem hohen Qualitätsstandard und damit wirtschaftlicher.

Des Weiteren gilt es, Maßnahmen zur Sicherung von z. B. Treppenhausöffnungen, etwa durch den Einsatz von Schutznetzen, im Holzbau zu etablieren. Für Montagearbeiten an hochgelegenen Arbeitsplätzen sind sogenannte „Lifeline-Systeme“ in Erprobung, die schnell und flexibel einsetzbar sind und welche Zimmerer bei bestimmten Montagesituationen ein sicheres Arbeiten ermöglichen. Grundsätzlich sollen für alle Kernbereiche geeignete Arbeitsverfahren und optimierte Arbeitsmittel für das Holzbauhandwerk zusammengestellt werden, damit ein professionelles und sicheres Arbeiten gewährleistet ist.



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